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Konkurszahlen normalisieren sich, Neugründungen boomen weiterhin

Die Coronakrise hat viele Firmen existenziell bedroht. Aufgrund der staatlichen Stützungsmassnahmen ging die Zahl der Konkurseröffnungen zu Beginn der Krise aber stark zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der neu gegründeten Firmen. Während die Zahl der Firmenkonkurse im Kanton Zürich mittlerweile wieder auf Vorkrisenniveau liegt, boomen die Neugründungen nach wie vor. Dies zeigt eine Analyse des Statistischen Amts des Kantons Zürich.

Konkurszahlen normalisieren sich, Neugründungen boomen weiterhin
Konkurszahlen normalisieren sich, Neugründungen boomen weiterhin (Bild: Kanton Zürich)

2022-10-25 10:05:08
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Quelle: Kanton Zürich

Die Coronakrise hat viele Firmen existenziell bedroht, wie der Kanton Zürich mitteilt.

Aufgrund der staatlichen Stützungsmassnahmen ging die Zahl der Konkurseröffnungen zu Beginn der Krise aber stark zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der neu gegründeten Firmen.

Während die Zahl der Firmenkonkurse im Kanton Zürich mittlerweile wieder auf Vorkrisenniveau liegt, boomen die Neugründungen nach wie vor. Dies zeigt eine Analyse des Statistischen Amts des Kantons Zürich.

Im Frühling 2020 verbot der Bundesrat wegen Corona zahlreiche kontaktintensive Tätigkeiten über Nacht, viele Firmen waren dadurch in ihrer Existenz bedroht. Gleichzeitig ergriffene Stützungsmassnahmen sollten verhindern, dass die betroffenen Firmen in Liquiditätsprobleme gerieten und in Konkurs gingen.

Die Zahl der Konkurseröffnungen verringerte sich deshalb im Frühjahr 2020 stark und blieb anschliessend während rund eines Jahres ungewöhnlich tief: Während vor der Coronakrise im Kanton Zürich monatlich rund 70 Konkurse eröffnet wurden, reduzierte sich diese Zahl auf noch 55, was einem Rückgang um mehr als 20 Prozent entspricht. Erst im Herbst 2021 begannen sich die Konkurszahlen zu normalisieren und erreichen inzwischen wieder das Vorkrisenniveau.

Eine eigentliche Konkurswelle sei damit im Kanton Zürich bisher ausgeblieben. Dies könnte sich jedoch noch ändern.

Denn die staatlichen Stützungsmassnahmen dürften zahlreiche Konkurse nur hinausgezögert haben, da auch Firmen davon profitierten, die schon vor Corona Liquiditätsprobleme hatten.Die Konkurszahlen seien für Firmen mit Stadtzürcher Sitz stärker gefallen als für solche aus dem übrigen Kanton. Deutlich zurückgegangen sei die Zahl der Konkurseröffnungen auch bei jungen Firmen mit wenigen oder gar keinen Angestellten, die häufig als Einzelunternehmen oder GmbH organisiert sind.

An der Tatsache hingegen, dass Grossfirmen selten Konkurs gehen, habe die Coronakrise nichts geändert. Aus Branchensicht war die Zahl der konkursiten Firmen vor allem in der Gastronomie, im Detailhandel, im Baugewerbe und im Bereich der Gebäudebetreuung rückläufig.Zusammengezählt «fehlen» im Kanton Zürich seit Beginn der Coronakrise aktuell rund 280 Konkurse.

Dies entspreche rund einem Drittel der Konkurse eines normalen Jahres. Im schweizerischen Vergleich liegt der Kanton Zürich damit im Mittelfeld.

Diese sogenannte Konkurslücke schliesst sich seit dem Maximum, das sie im Herbst 2021 erreichte, nur langsam. Seither steigen die Konkurszahlen zwar an, aber sie müssten das Vorkrisenniveau während mehrerer Monate deutlich übertreffen, um die fehlenden Konkurse wettzumachen.

Vereinzelt sei dies bereits der Fall: Bei Kleinfirmen mit 3 bis 10 Beschäftigten, bei Firmen, die älter als zehn Jahre sind, sowie bei den GmbHs übersteigen die derzeitigen Konkurszahlen das einstige Niveau.Seit Sommer 2020 sei die Zahl der Neugründungen von Firmen im Handelsregister um knapp 15 Prozent gestiegen und hält sich seither auf diesem Niveau. Im Mittel werden monatlich rund 740 Neugründungen gemeldet, knapp 100 mehr als in den Jahren vor Krisenbeginn.

Dies im Gegensatz etwa zur Finanzkrise von 2008, als sich die Zahl der Neugründungen kaum veränderte. Der Anstieg zeigt sich besonders bei den Einzelunternehmen, wo die Neugründungen heute rund 20 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegen.

In einigen Branchen wie dem Gastgewerbe, dem Handel oder den sonstigen Dienstleistungen, die unter anderem Arbeitskräftevermittlung und Gebäudebetreuung umfassen, zeigt sich sogar ein regelrechter Boom bei den Firmengründungen.Die Studie des Statistischen Amts untersucht die Entwicklung seit 2017 bis Ende September 2022. Je weiter der Krisenbeginn zurückliegt, desto schwieriger sei es, die Konkurszahlen in einen Zusammenhang mit der Coronakrise zu stellen, da sie auch durch die weiteren Entwicklungen – etwa die steigenden Energiepreise – beeinflusst werden. Nicht zuletzt erschweren auch kürzliche Änderungen im Insolvenzrecht den langfristigen Zeitvergleich.Die Analyse des Statistischen Amts beruht auf dem Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).

Dieses publiziert sämtliche Einträge und Änderungen in den kantonalen Handelsregistern, in der Regel drei Arbeitstage nach dem kantonalen Tagesregistereintrag. Die im SHAB publizierten Daten werden im Zentralen Firmenindex (ZEFIX) online zur Verfügung gestellt.Die Analyse beschränkt sich auf Konkurse von im Handelsregister eingetragenen Organisationen und Rechtseinheiten, Privatkonkurse seien also ausgeschlossen.

Massgebend sei jeweils die Eröffnung eines Konkursverfahrens. Im Jahr 2021 wurde das Insolvenzrecht revidiert.

Wenn in einem amtlichen Verfahren aufgrund eines Organisationsmangels eine Überschuldung festgestellt wird, erfolgt seither zwingend nachträglich eine formelle Konkurseröffnung. Diese nachträglichen, formellen Konkurseröffnungen seien nicht Gegenstand der Analyse.Die Analyse berücksichtigt alle Neueintragungen im kantonalen Handelsregister.

Diese Definition unterscheidet sich von der Zahl der Firmengründungen gemäss Bundesamt für Statistik, das nur tatsächlich neu entstandene Unternehmen mit marktwirtschaftlicher Tätigkeit zählt. Letzteres schliesst namentlich Fusionen, Übernahmen, Spaltungen und Restrukturierungen aus..

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